Ortasee / Italien
Anreise: wir fahren immer über den San Bernhardino, sparen uns den Gotthardtunnel mit seiner Blockabfertigung und den häufigen Staumeldungen.
Nachdem wir einige Male mit unserem Hund am Lago Maggiore in den Ferien waren, buchten wir 2019 eine Woche vor Beginn der Pfingstferien ein Ferienhaus in Carcegna am Ortasee. Der Unterschied zum Lago Maggore wurde sofort sichtbar - es waren keine größeren Ansiedlungen zu finden sondern nur kleine Dörfer mit vorwiegend alter Bausubstanz, einem Dorfplatz, einer kleinen Kirche. Man sprach hier eigentlich immer italienisch mit uns, obwohl wir klar als Deutsche zu erkennen waren. Auch das gefiel uns sehr gut. Nachdem wir uns durch zwei VHS Italienischkurse gequält hatten, wollten wir die Sprache doch auch mal anwenden. Wir wohnten überhalb von Orta San Giulio , das auf eine Halbinsel gebaut und sehr romantisch ist. Es gab im Strassenbild sehr viele Hunde, die überall dabei waren - in den Restaurants, beim Shoppen und beim Baden. Im Supermarkt gab es extra Einkaufswägen in die man seinen Hund, sofern er nicht zu groß war, reinsetzen konnte und so nicht im heissen Auto zurück lassen musste. Ich hatte den Eindruck dass es ausreichend Ferienhäuser mit eingezäunten Garten gibt, die man mieten kann. Wir zahlten 800 Euro für ein geräumiges Haus mit tollem wirklich großem und eingewachsenen Garten und 2 Schlafzimmern, inklusive Reinigung und Bettwäsche.

Baden mit Hund ist so eine Sache für sich, weil es zwar viele kleine Badebuchten gibt, die auch nicht überfüllt waren, aber an diesen auch viele Verbotsschilder, mit denen darauf hingewiesen wurde, dass die Strafe, wenn der Hund ohne Leine angetroffen wird, 160 Euro beträgt. Kontrolliert hat niemand, beschwert hat sich auch niemand.
Das Wasser war sehr sauber, noch etwas frisch, Baden war schon möglich. Außer Baden haben wir 2 Wanderungen unternommen. Eine davon auf den Mottarone. Auf dem Mottarone konnte der Hund überall frei laufen. Der Berg ist sehr schön mit Aussicht auf Ortasee und auf den Lago Maggiore. Er ist aber fast zu gut erschlossen mit seinen mehreren Gasthäusern am Gipfel, dem künstlichen Wasserspeicher-See, einem riesigen Mobilfunksender. Es geht eine Bergbahn von Stresa auf eine Mittelstation, dann weiter mit einem Sessellift, dieses Verkehrsmittel bringt entsprechend Leute auf den Berg. Aber wir haben über alles hinweggesehen da der Hund ohne Leine bergauf und bergab sehr viel Spaß hatte.
Fazit: wer seinen Hund sehr viel ins Wasser lassen möchte oder gerne mit ihm am Strand entlang läuft wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Wer aber die Ruhe sucht und gerne durch kleine Dörfer wandert und keine so hohen Ansprüche an die Kochkunst in den Restaurants stellt, der wird begeistert sein. Camping Tipps können wir nicht geben, wir campen nicht. Falls ihr wirklich mal dorthin wollt, es gibt einen Reiseführer zu kaufen der aber nicht sehr ausführlich ist.

Versiliaküste / Italien

Zum Ende der Schulferien, ist immer unsere Zeit gekommen, in der wir mit unserem Hund in den Süden ans Meer fahren. So können wir für uns den Sommer sehr angenehm noch um ein paar Tage verlängern. Der Hund hat an den fast leeren Stränden alle Freiheiten. Dieses Jahr ging es wieder in die Gegend um Pisa herum. Das klingt ganz unspektakulär, aber hier gibt es für Naturliebhaber und Hundebesitzer etwas ganz Besonderes: Ein Reservat namens Park Migliarino San Rossore (32 km) an der Versiliaküste zwischen Viaregio und Livorno. Unsere Reise Teil 1: Wir machten auf der Hinfahrt einen Zwischenstop mit Übernachtung in Bellinzona im B&B bei Max im Casa Annoni. Wir können es sehr empfehlen, da unkompliziert und gemütlich, aber Achtung- die steile Treppe zum Schlafgemach ist für große Hunde nicht geeignet! Das eigentliche Reiseziel war die Versiliaküste in Italien. Unsere Unterkunft dort hieß Locanda S. Agata und war perfekt für uns und unserem Hund. Wir hatten eines der zwei Gartenappartements ergattert, geräumig, mit moderener Klimaanlage und 2 großen Glastüren. Raika konnte einfach tagsüber rausspazieren und sich beschäftigen. Zudem hatte sie einen Spielkameraden, die Hotelinhaber dort haben einen sehr freundlichen spielfreudigen jungen Colli- Rüden. Pisa ist 6 km entfernt. San Giulio Terme noch näher, drei Kilometer. So konnte der Hund auch gut alleine bleiben, wenn wir nach Pisa bummeln oder zum Einkaufen wollten. Unserem Eindruck nach ist Pisa eine sehr liebenswürdige und sehenswerte Stadt, in der man besonders abends wunderbar bummeln und in und vor den Lokalen sitzen kann. Tagsüber ging es dann an den Strand, zu dem man allerdings 20 km Anfahrt hat. Das Reservat beginnt unterhalb von Viareggio und geht eigentlich in die Maremma über (in der Gegend um Grossetto). Wir waren hier vor einigen Jahren am Strand Torre d. Lago Pucchini und dieses Jahr am Strand von Vecchiana. Man muss ein bißchen herumsuchen wenn man das erste mal hier ist, bis man die wenigen Zufahrtswege zum Strand findet. Der Weg von Vecchiana aus heißt Via Mare führt direkt durch das Reservat, ca. 5 km, bis an die Parkplätze und von dort aus kann man einen kleinen Weg die 2 km am Fluß mit dem Hund bis ans Meer laufen oder an einem anderem Strandabschnitt direkt mit dem Auto vorfahren. Das Meer an dem Strandabschnitt, an dem der Flusslauf einmündet, ist auch nicht so salzig. Es macht nichts wenn der Hund dort vom Meerwasser trinkt beim Baden und er muss auch nicht geduscht werden. An dem Strandabschnitt den man mit dem Auto direkt anfahren kann ist es auch sehr schön. Dort befindet sich die Strandbar mit frisch gepressten Säften und anderen Leckereien und der Badebereich ist auch mit einem Badewächter und einem kleinen Schirm u. Liegenbereich ausgestattet. Man muss also ein bißchen ausprobieren, wo es einem besonders gut gefällt. Es sind sehr viele Italiener aus der Gegend hier, die mit ihren Hunden baden. Der Sand ist sehr fein und das Wasser sauber. Man kann sehr weit auf dem Sand ins Meer laufen und das Wasser war noch wunderbar warm. Wir hatten während unseres Aufenthalts keinen einzigen Regentag. Ich habe ein paar Fotos beigefügt und ihr könnt auf Google Maps und Booking.com alles gut nachvollziehen, falls ihr mit euerem Hund dort Urlaub machen wollt. Noch ein Hinweis: Die Parkplätze zu den Stränden sind kostenpflichtig, überziehen der Parkzeit kostet zwischen 30 und 40 Euro. Das Bußgeld kann nicht überwiesen werden, sondern es muss persönlich in Pisa einbezahlt werden. Wir habens einmal mitgemacht und danach immer Kleingeld eingeworfen. Die Locanda S. Agata ist besonders am Wochenende für Hochzeiten und Geburtstage von Einheimischen gebucht. Uns hat das Spass gemacht, so mittendrin zu sein, aber es kann auch mal italienisch laut zu gehen. Unsere Reise Teil 2: Wir sind von der Versiliaküste quer durchs Land in die Dolomiten gefahren. Das ist gut zu schaffen an einem Tag, da komplett auf der Autobahn. Wir wollten mit dem Hund hier die Drei Zinnen umrunden, danach noch einen Tag in Südtirol verbringen und dann vollends nachhause fahren.